Als ich zur Schule ging, gab es eine "Schülermitverwaltung". Dort durften die KlassensprecherInnen über die Farbe des zu renovierenden Fahrradkellers mitreden. Der bayerische Ministerpräsident schlägt seinem Landtag nun Ähnliches vor.
»Er finde, sagte er großmütig an die Parlamentarier gerichtet, insbesondere die der Opposition: "Sie sollten Ihre Beiträge in der Öffentlichkeit nicht schlechter reden als sie sind." Sodann gab der CSU-Vorsitzende eine Art Tätigkeitsbericht für das Parlament ab, zählte zum Beispiel auf, wie viele Anfragen es gegeben habe. "Extrem fleißig" seien die Abgeordneten gewesen. Ergo: "Vorbei am Parlament ist es ganz bestimmt nicht gegangen."
Dennoch bot Söder an, dass die Regierungsmitglieder für die Pandemiezeit den Abgeordneten jede Woche zu einer Fragestunde zur Verfügung stehen – aber nur "wenn das Parlament es will". …
Bei der größten Oppositionsfraktion im bayerischen Landtag verfing Söders Regierungserklärung nicht. Gegen die zugesagte Fragestunde sei an sich nichts einzuwenden, sagte Katharina Schulze, die Vorsitzende der Grünen-Fraktion. Das Problem des Parlaments sei aber nicht, dass man nicht mitbekomme, was der Ministerpräsident so vorhabe, dafür sei sein "Sendungsbewusstsein" schon groß genug. Vielmehr wolle man "entscheiden".
Die Maßnahmen würden von der Bevölkerung nur dann akzeptiert, wenn sie "von einer breiten parlamentarischen Mehrheit getragen und gut kommuniziert werden".«
Soll das heißen, die Verordnungen sind schon richtig, aber es sollte neben Söders auch noch die Unterschrift der Grünen darunter zu lesen sein? Wobei doch eher Zukunftsmusik ist, was faz.net, wo dieser Artikel am 21.10. veröffentlicht wurde, abschließend meint:
»Söder hingegen versuchte – in diesem Punkt einig mit den Grünen – klar zu machen, dass es bei Weitem Schlimmeres gibt als eine Maske vor Mund und Nase. Er wies zudem darauf hin, dass um Deutschland herum alle Staaten der Strategie der Eindämmung folgten, selbst die, die er "populistisch" nannte und die von der AfD so gerne als vorbildlich gelobt werden. Bei dieser Einschätzung waren die Koalitionspartner dann doch wieder nah beieinander.«
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