In betriebswirtschaftlichen Rechnungen gilt die Arbeitskraft von Menschen als Kostenfaktor. Deshalb sind nicht nur in privaten Krankenhäusern die Stationen unterbesetzt und die Beschäftigten unterbezahlt und enormem Streß ausgesetzt.
Diese kapitalistische Logik findet sich auch unter Wissenschaftlern. Auch sie müssen sich auf einem Markt behaupten. Sie sind in aller Regel von wirtschaftlichen Sponsoren abhängig, kaum eine Forschungsinstitution kann sich davon freimachen. Das bestimmt auch das Denken.
Ein besonders unangenehmes Beispiel dafür findet sich einem Aufruf mit dem Titel "Die Schäden der Maßnahmen dürfen nicht größer sein als die Schäden des Virus" vom 4.5. Hier ist zu lesen:
"Wenn wegen des überwiegend hohen Alters und der Vorerkrankungen jeder potentiell Gerettete noch durchschnittlich 1.000 Tage Restlebenszeit hätte, würden selbst bei 200.000 vermiedenen Todesopfern nur 200 Mio. Lebenstage gerettet. Bei einem wirtschaftlichen Schaden von 1.000 Mrd. € wären das 5.000 € pro gerettetem Lebenstag, und das wahrscheinlich bei stark eingeschränkter Lebensqualität. Diese hohen Kosten sind durch nichts zu rechtfertigen. Die Maßnahmen, die einen wirtschaftlichen Schaden in solcher Größenordnung verursachen, sind deshalb unverhältnismäßig."
Nicht zufällig findet sich dieser Text auf der rechtsradikalen Seite freiewelt.net, wo sich Forderungen finden wie "Asylrücklage auflösen – Deutschen Bürgern und Unternehmen helfen" und Frau von Storch (Afd) den "Ausstieg aus der Ära Merkel: Freiheit statt Seuchen-Sozialismus" fordert.