Anthony Fauci ist langjähriger Leiter des National Institute of Allergy and Infectius Diseases (NIAID), wichtiger Berater der US-Regierung und Thema des Dokumentarfilms „Fauci“ aus dem Jahr 2021 mit dieser „offiziellen Plotversion“: „Mit seiner charakteristischen Mischung aus wissenschaftlichem Scharfsinn, Offenheit und Integrität wurde Dr. Anthony Fauci während COVID-19 zu Amerikas unwahrscheinlichster Kulturikone. Als weltweit anerkannter Spezialist für Infektionskrankheiten und dienstältester Leiter des öffentlichen Gesundheitswesens in Washington, D.C., hat er in den letzten 50 Jahren tapfer die Reaktion der USA auf Epidemien wie HIV/AIDS, SARS und Ebola überwacht. FAUCI ist ein beispielloses Porträt eines unserer wichtigsten öffentlichen Bediensteten, dessen Arbeit Millionen von Menschen rettete, während er gleichzeitig von anonymen Gegnern bedroht wurde.“ [1] Aus dieser Dokumentation stammt das obige, etwas bearbeitete Bild: „Fauci in seinem Büro, umgeben von Bildern von Fauci, beim Betrachten der Szene aus ‚Fauci‘, in der Fauci in seinem Büro sitzt, umgeben von Bildern von Fauci.“ Außer den Pfeilen war der Monitor-Inhalt zugefügt worden: „Siehe ‚Fauci‘ bei 1:25:37 für die Aufnahme von Fauci in seinem Büro, umgeben von Bildern von Fauci. Was die Betrachtung von ‚Fauci‘ durch Fauci angeht, so schätze ich, dass dies täglich geschieht.“ [2] „Die Fauci-Fragmente“ weiterlesen
Thrombosen treten als Impffolge nicht auf…
Gestern wurde hier berichtet, wie "eine unabhängige und gemeinwohlorientierte, journalistisch arbeitende Institution" namens "Science Media Center Germany" "kostenfrei Medienschaffende in ihrer Berichterstattung bei Themen mit Wissenschaftsbezug" unterstützt. Nämlich, indem sie Fachleute aus dem Hause AstraZeneca die Risiken ihres "Impfstoffs" bewerten läßt. Das tat sie am 9.3. Am 12.3. beschäftigte man sich mit dem Thema "Thrombosen als Verdachtsfälle auf Nebenwirkung eines COVID-19-Impfstoffs". Damals hatten Dänemark, Norwegen und andere Länder die Impfung mit dem AstraZeneca-Stoff ausgesetzt. Diesmal kamen drei "unabhängige" ExpertInnen zu Wort.
Prof. Dr. Leif-Erik Sander, Leiter der Forschungsgruppe Infektionsimmunologie und Impfstoffforschung, Charité – Universitätsmedizin Berlin, erklärte:
»Ein kausaler Zusammenhang zwischen Impfung und Thrombosen [ist] eher nicht zu erwarten… Aktuell erscheint es mir nicht zielführend über mögliche Pathomechanismen zu spekulieren, da ein kausaler Zusammenhang zwischen Impfung und thromboembolischen Ereignissen nicht wahrscheinlich ist.«
"Nebenwirkungen treten nicht zwangsläufig nach einer Impfung auf"
Das scheint spektrum.de eine gute Nachricht zu sein.
»Während einer Pandemie muss man den Krankheitserreger auf der ganzen Welt bekämpfen. Dafür braucht es diverse Maßnahmen, aber eben auch Impfstoffe. Letztlich ist jeder als sicher erwiesene, effektiv wirksame Impfstoff besser als kein Impfstoff. Nebenwirkungen treten nicht zwangsläufig nach einer Impfung mit den bislang in der EU zugelassenen Impfstoffen auf… Nicht haltbar ist die Behauptung, an der Corona-Impfung seien bereits Menschen gestorben. Bislang ist kein ursächlicher Zusammenhang zwischen einem Todesfall und einer Covid-19-Impfung nachgewiesen.«
Das Magazin sieht sich aufgerufen, vor allem den Ruf von AstraZeneca wiederherzustellen:
»Vor allem AZD1222 von AstraZeneca ist unbeliebt. Eine verwirrende bis fehlerhafte Berichterstattung über die Wirksamkeit und Nebenwirkungen hat dazu beigetragen. Dabei ist der AstraZeneca-Impfstoff solide…
„"Nebenwirkungen treten nicht zwangsläufig nach einer Impfung auf"“ weiterlesen
Der Influenza-Influencer
Die Schweinegrippe von 2009 ist in vielen Aspekten ein Vorläufer von COVID-19 und könnte uns eine Lehre sein. In diesem Sinne lehrreich ist der Vortrag des damaligen belgischen „Grippekommissars“ Marc Van Ranst mit dem Thema „Kommunikation und öffentliches Engagement bei pandemischer Influenza“ über Beeinflussung der Medien, Ausschaltung von Kritik und ganz allgemein darüber, wie man eine Bevölkerung um den Finger wickelt, um sie dazu zu bringen, unwirksame bis schädliche Medikamente und Impfungen zu akzeptieren. [1] „Der Influenza-Influencer“ weiterlesen
Verkehrstelematiker gibt nicht auf. Handys sagen, die Mutante ist schlimm
»Mit der offenbar raschen Ausbreitung einer ansteckenderen Corona-Mutante in Deutschland rückt die Zielmarke von 35 bei der Sieben-Tage-Inzidenz aus Expertensicht in die Ferne. Ohne zusätzliche Maßnahmen erscheine das Erreichen dieses Werts "bis auf Weiteres unrealistisch", erklärte der Leiter des Fachgebiets Verkehrssystemplanung und Verkehrstelematik an der TU Berlin, Kai Nagel. Seine Gruppe modelliert das Infektionsgeschehen in Berlin unter anderem mit anonymisierten Mobilfunkdaten. Nagel zufolge sind die Ergebnisse übertragbar auf die Lage bundesweit.«
Das ist zu erfahren in einem Artikel mit dem Titel "Mutante zwingt zu mehr Disziplin. Modellrechnung: 35 ist derzeit unrealistisch" am 23.2. auf n‑tv.de. Jener Kai Nagel wurde bereits besprochen in Der Hirntod schreibt mit und in Die wenig alerten Experten der Rheinischen Pest sowie in Modellierer leben auch nicht von der Hand in den Mund. Nun also dies:
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CureVac und Ständige Impfkommission. Nur ganz normaler Lobbyismus?
In einer Pressemitteilung der Bundesforschungsministerin vom 31.1. 2020 (!) war zu lesen:
»CureVac AG, ein biopharmazeutisches Unternehmen und Pionier in der präklinischen und klinischen Entwicklung mRNA-basierter Medikamente, und die Coalition for Epidemic Preparedness Innovations (CEPI), eine öffentlich-private Partnerschaft zur Beschleunigung der Impfstoffentwicklung gegen aufkommende Infektionskrankheiten, haben heute ihre Zusammenarbeit zur Entwicklung eines Impfstoffs gegen das neue Coronavirus nCoV-2019 bekanntgegeben. Ziel dieser Kooperation ist es, einen sicheren Impfstoffkandidaten schnellstmöglich in einer klinischen Studie zu testen. Die Vereinbarung baut auf der bereits bestehenden Partnerschaft zwischen CureVac und CEPI zur Entwicklung einer schnell einsetzbaren Impfstoff-Plattform auf. Sie beinhaltet eine Finanzierung durch CEPI von bis zu 8,3 Millionen US-Dollar für eine beschleunigte Impfstoffentwicklung und ‑herstellung sowie für klinische Studien. CEPI wird vom Bundesforschungsministerium mit einer Summe von 90 Millionen Euro mitgetragen.«
Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der CureVac AG ist Professor Fred Zepp, Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz; ehemaliger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), Mitglied der deutschen Ständigen Impfkommission (STIKO). Nicht zufällig wird die Tätigkeit dort verlinkt unter "fuehrungsteam".
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WISSENSCHAFTLICHE STUDIE: Infektionen nehmen durch Querdenker-Demos zu
Ehrlich, ich habe es versucht. Und ich bin nach vielen, vielen Drosten-Texten Einiges gewohnt. Doch bei dem Papier, das nach zig Medienberichten mit obigem oder ähnlichem Titel Corona-Ausbrüche durch Demonstrationen belegen soll, habe ich aufgegeben.
Einen derart dümmlichen, aber aufgeblasenen Text wie dieses "DISCUSSION PAPER. Spreading the Disease: Protest in Times of Pandemics" habe ich in meinem Leben noch nicht lesen müssen. Richtig, das Papier ist auf Englisch verfaßt. Vermutlich hat es niemand in irgendeiner Redaktion gelesen. Man hat höchstens die unten stehende Schlußfolgerung zur Kenntnis genommen.
Der erste Anlaß zum Aufgeben war dieses Kapitel:
»4.1 Deskriptive räumliche Evidenz
Zunächst untersuchen wir deskriptiv den räumlichen Zusammenhang zwischen der Ausbreitung von COVID-19 und regionalen, vor dem Ausbruch von COVID-19 bestimmten Proxies für die Anwesenheit von COVID-19-Leugnern. Außerdem untersuchen wir dessen Entwicklung über die Zeit. Dazu schätzen wir wiederholt, Regressionsmodelle des folgenden Typs für wöchentliche Daten zwischen Januar und Dezember 2020:
Yc = β0 + β1 COVID-19-Leugnerc + β2Xc + γs + εc . (1)
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Die wenig alerten Experten der Rheinischen Pest
"Experten warnen trotz sinkender Zahlen vor Öffnung" meldet völlig überraschend rp-online.de am 8.2. Experte ist für das Blatt und die Bundesregierung inzwischen jeder, der "irgendwas mit Algorithmen" macht und ihnen nach dem Mund redet. In diesem Fall sind es ein "Mathematiker am Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung" und ein "Leiter des Fachgebiets Verkehrssystemplanung an der TU Berlin". Welche Berufsgruppen wären auch kompetenter, über die weitere Entwicklung der Wirtschaft und der Grundrechte zu befinden?
Es tut dann auch nichts zur Sache, daß die genannten Herren sich widersprechen. Der Mathematiker: "Wenn sich der Trend nicht ändert, nehme ich an, dass wir in der zweiten Hälfte des Februars unter 50 Fällen landen". Der Verkehrsplaner: "Es wird eher nicht möglich sein, schon Mitte Februar unter den Wert von 50 zu kommen."
Letzterer war am 22.1., ebenfalls von rp-online.de, noch anders zitiert worden:
„Die wenig alerten Experten der Rheinischen Pest“ weiterlesen
„ZeroCovid“ und der Tanz um den Schweizer Käse
Neulich, im Kanzleramt: Um weitere Repressalien trotz fallender Fallzahlen durchzusetzen, wurden am 18. Januar 2021 entsprechende Berater geladen, unter ihnen der unvermeidliche Christian Drosten sowie als Hardliner die Virologin Melanie Brinkmann und der Physiker Michael Meyer-Hermann.
„Es ist Montagabend, kurz nach einem Termin mit dem Kanzleramt und der Ministerpräsidentenrunde. Eine Reihe von Wissenschaftlerinnen und Forschern war geladen, um über die Corona-Lage zu beraten. Nun treffen sich zwei davon noch einmal zur Videokonferenz auf Zoom, andere, die dasselbe Ziel haben, stoßen dazu. Sie alle haben die Nächte am Wochenende durchgearbeitet, fast wie im Rausch ein Papier zusammengeschrieben, das erklärt, wie Deutschland endlich aus dieser Pandemie herauskommen soll. Es ist, wenn man so will, der Prototyp eines Masterplans. Sie nennen es No Covid. Der Appell, den die Gruppe an die Regierenden formuliert, ist klar: Lasst uns keine halben Sachen mehr machen, lasst uns nicht ständig nur reagieren, lasst uns dieses Virus endlich besiegen. Gemeinsam.“ [1] „„ZeroCovid“ und der Tanz um den Schweizer Käse“ weiterlesen
ExpertInnen unter sich
In einem "virtuellen Press Briefing" des "Science Media Center Germany" behandelten am 8.1. "eine Expertin und zwei Experten" das Thema "Neue Varianten von SARS-CoV‑2, ihre Mutationen und Effekte auf die Kontrolle der Pandemie – Worauf müssen wir uns einstellen?". Zum Veranstalter s.u. Es fällt ein unterschiedliches Niveau der Debattierenden auf.
Prof. Dr. Richard Neher, Leiter der Forschungsgruppe Evolution von Viren und Bakterien am Biozentrum der Universität Basel, erklärt:
»Nextstrain ist ein Projekt, das schon einige Jahre läuft und wir verfolgen damit seit Beginn 2020 die Evolution und Ausbreitung von SARS-CoV‑2. Und wir beobachten, dass generell im SARS-CoV‑2 ungefähr pro Monat sich zwei Mutationen akkumulieren, und das passiert in vielen unabhängigen Linien, die sukzessive Mutationen durch Kopierfehler einsammeln. Und nun haben wir es hier mit diesen zwei Varianten zu tun, denen die Mutation 501Y gemein ist, wie Sie es grad schon gesagt haben. Und was diese Varianten auszeichnet, ist, dass sie in einem relativ kurzen Zeitraum viele Mutationen aufgesammelt haben, also viele Kopierfehler sich relativ schnell in Folge durchgesetzt haben…